Dezente Werbung funktioniert besser – Adblock Plus vor Gericht


Dezente Werbung funktioniert besser - Adblock Plus vor Gericht
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Nach dem es einige Zeit gedauert hat, gibt es nun wieder Fakten zum Thema „dezente Werbung funktioniert besser“. Das sind Anzeigen, die den User nicht stören sollen, bspws. Werbung die nur aus Text besteht und keine Bilder oder animierte Elemente hat. Wenn Online-Werbung diese Kriterien der „Acceptable Ads Initiative“ nicht erfüllt, empfiehlt die Eyeo GmbH den Usern seinen Blocker. Adblock Plus verhindert die Auslieferung von Bewegtbildwerbung wie Pre-Rolls, die wiederum haben aber für Vermarkter das größte wirtschaftliche Potenzial und sind unumgänglich für die „Finanzierung von Qualitätsjournalismus“.

Was für User praktisch ist, wird für Vermarkter also zunehmend zum Problem. Aus diesem Grund hatten sich Seven One Media (ProSiebenSat.1), IP Deutschland (RTL Interactive), Verlag Axel Springer und Zeit Online in 2014 zu getrennten Klagen gegen die Eyeo GmbH entschlossen. Zusätzlicher, und wohl größter Kritikpunkt, ist das Geschäftsmodell von Eyeo in Bezug auf das Whitelisting. Firmen, die auf dieser Liste stehen, werden vom Werbeblocker verschont und ihre Anzeigen weiter auf den Webseiten der User ausgeliefert. Für kleinere Webseiten und Blogs ist das kostenfrei, größere Unternehmen wie Amazon, Ebay, Google und Yahoo haben bereits dafür gezahlt.

Google wiederum hat erkannt, dass sich die User nach werbefreien Inhalten sehnen und prüft im Rahmen der Initiative Contributor by Google was User bereit sind dafür zu zahlen.

Doch wie groß ist das Problem für die Vermarkter wirklich? Laut Adblock Plus verwenden lediglich 3,2 Prozent der deutschen Internet-User diesen Blocker. Können so schon wirtschaftliche Nachteile entstehen? Andere Aussagen sprechen von 20-30 bis hin zu 70 Prozent (Basis: Downloads des Blockers und Anzahl aktive User pro Tag). Der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft will Anfang 2015 mit einer flächendeckenden Messung Licht ins Dunkel bringen. Die technische Umsetzung übernimmt die Agof.

Laut Die Welt wächst der Anteil der Menschen, die für Journalismus im Netz bezahlen. Im vergangenen Jahr habe jeder dritte Internetnutzer für den Zugang zu redaktionellen Inhalten wie Nachrichten, Berichten oder Reportagen Geld ausgegeben. Nutzer geben im Schnitt etwa 15 Euro monatlich für journalistische Formate aus.

Adblock vor dem Aus?

Am 17. Dezember beschäftigte sich das Landgericht München in einer mündlichen und öffentlichen Anhörung mit dem Fall. Beide Parteien erhalten Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme, die Fortsetzung soll im März 2015 stattfinden. Parallel dazu folgt der erste Verhandlungstermin am 20. Januar 2015 in Hamburg.

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